Corona in Neukölln

Einschätzung der aktuellen Situation

Auch wenn die COVID-19 Pandemie allmählich in einen endemischen Zustand übergeht, kann eine Infektion mit SARS-CoV-2 (COVID-19) auch mit einem schweren oder lebensgefährlichen Verlauf einhergehen.

Aktuelle wissenschaftliche Studien lassen vermuten, dass eine SARS-CoV-2 Infektion häufiger mit gesundheitlichen Folgen (wie z.B. Long-COVID-Symptomen und neu diagnostizierte Erkrankungen) einhergeht, die länger anhalten, als beispielweise in Zusammenhang mit einer Influenza-Infektion. Halsschmerzen, Husten, Schnupfen sowie Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber sind die häufigsten Symptome von COVID-19, die meist 3-4 Tage nach Infektion beginnen und von vielen nur als einfacher „Infekt“ wahrgenommen werden.
COVID-19 verläuft meist mild und die erkrankten Menschen können sich zu Hause auskurieren. Lassen Sie sich telefonisch von Ihrer Hausärztin oder Hausarzt beraten, wenn Sie diese Symptome haben.

Fachleute gehen davon aus, dass die Infektionswelle im Herbst 2023 nicht bedeutungslos sein dürfte, aber es ist unwahrscheinlich, dass es noch einmal zu einer großen Pandemiewelle kommt.

Aufgrund der geringen Zahl im Labor untersuchten Proben können die Sieben-Tage-Inzidenz Zahlen nur einen groben Überblick liefern.
Ein zusätzlicher Gradmesser können die vom Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) veröffentlichten Angaben zur Konzentration von SARS-CoV-2-RNA im Abwasser der Haushalte sein.

Das Gesundheitsamt von Neukölln rechnet mit einem Anstieg der Infektionszahlen im Herbst und Winter 2023/2024 und den daraus folgenden saisonalen Mehrbelastungen in Praxen und Krankenhäusern.

Bekannte Varianten des Coronavirus

Unklar ist, wie sich neue Varianten des Coronavirus auf das Infektionsgeschehen auswirken werden.

Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), dominieren im Berliner Abwasser aktuell die Omikron XBB-Sublinien EG.5.1 und FV.1.2.
Ein ähnliches Bild mit vorrangig XBB-Sublinien zeigt sich auch in den Vollgenomsequenzierungen von gemeldeten COVID-19 Fällen.

Derzeit werden zwei Omikron-Sublinien, EG.5 und BA.2.86, besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Sublinien werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „Variant of Interest” (EG.5) bzw. als „Variant under Monitoring” (BA 2.86) eingestuft.
Die Sublinie EG.5 wurde erstmals im Februar 2023 nachgewiesen und ist mittlerweile in vielen Ländern (inkl. Deutschland) beobachtet worden. Das Risiko für die öffentliche Gesundheit von EG.5 wird als gering eingestuft.
Die Sublinie BA.2.86, die eine Vielzahl von Mutationen im Spike-Protein aufweist und bereits in mehreren europäischen Ländern und auch in Amerika nachgewiesen wurde, konnte bislang in Berlin nicht nachgewiesen werden. Es gibt bislang keine Hinweise auf eine signifikante Veränderung der Auswirkungen von BA.2.86 auf die öffentliche Gesundheit.

Empfehlung des Gesundheitsamt Neukölln

Wir möchten Sie darin bestärken, eigenverantwortlich mit potentiellen Risiken umzugehen.
Es ist daher ratsam, dass sich vor allem die Menschen mit Vorerkrankungen, Tumorpatienten und Menschen mit Immunsuppression in bestimmten Situationen ihrer eigenen und individuellen Risiken bewusst sind und gegebenenfalls eine Maske tragen.
Sie schützen damit sich und andere Menschen, zum Beispiel in der Bahn oder bei dem Besuch von Pflegeheimen.

Abschließend gilt, wer sich krank fühlt, sollte zu Hause bleiben.
Vorsicht und gesunder Menschenverstand schützen vor Panik. Versuchen Sie daher immer, informiert zu bleiben.

  • Ich bin positiv getestet worden. Was kann ich jetzt tun?

    Seit dem 13. Februar 2023 gibt es in Berlin keine Pflicht mehr zur häuslichen Isolation im Falle eines positiven Corona-Tests.

    Trotzdem sollte der Kontakt zu anderen Personen gemieden werden. Sofern Kontakte nicht zu vermeiden sind, sollten positiv getestete Personen eine FFP2-Maske ohne Ausatemventil tragen. Bleiben Sie, wenn möglich, zu Hause und empfangen Sie keinen Besuch.

    Eine* freiwillige Isolation* hilft dabei vulnerable Gruppen wie z.B. ältere Menschen, Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Menschen mit Vorerkrankungen zu schützen. Bereits zwei Tage vor den ersten Krankheitszeichen können Sie andere Personen anstecken.

    Auch wenn Sie sich völlig gesund fühlen und keine Krankheitszeichen haben, können Sie andere Personen anstecken. Wir empfehlen Ihnen alle Personen zu kontaktieren, mit denen Sie in den zwei Tagen vor dem Test engen Kontakt hatten. Diese sollten sich regelmäßig selbst testen.